Wandern

Visitor Centre des DOC in Te Anau
Visitor Centre des DOC in Te Anau

Eine Vielzahl von herrlichen Wanderungen in unterschiedlichsten Landschaften machen Neuseeland zu einem Wanderparadies. Das zum größten Teil vom staatlichen Department of Conservation (DOC) gepflegte Netz der Wanderwege ist vergleichsweise dicht und gut ausgebaut. Unterkunft findet man entlang des Wegs in Hütten oder auf Zeltplätzen. Ideal für Wanderungen ist die Zeit von November bis April, wobei im Hochsommer sehr viel Betrieb herrschen kann; küstennahe und flache Strecken können teilweise sogar ganzjährig begangen werden. Die berühmtesten mehrtägigen Wanderungen sind die so genannten »Great Walks«, die zum guten Teil vorab gebucht werden müssen; Tagesausflüge sind aber auch auf diesen stets ohne Anmeldung möglich.

Der Transport zu den Endpunkten der Wanderung ist meist einfach zu organisieren: Eine Vielzahl von Shuttle-Diensten haben sich auf die Bedürfnisse von Wanderern eingestellt. Bei genügend guter Planung benötigt man daher kein eigenes Fahrzeug und kann auch Strecken wandern, bei denen man nicht zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Vor Beginn einer Wanderung sollte man sich beim lokalen DOC Centre nach der Wettervorhersage erkundigen und einen Eintrag im »Intentions Book« hinterlassen, in dem man die beabsichtigte Wanderung nebst geplanter Dauer angibt. Falls man nicht wieder auftaucht, wird eine Suchaktion eingeleitet – daher unbedingt daran denken, sich zurückzumelden, sobald man angekommen ist.

Bei küstennahen Wanderungen sollte man sich vor dem Start mit den Tidenzeiten vertraut machen, da man bei Flut ansonsten eventuell nicht weiterkommt oder Umwege in Kauf nehmen muss. Das Wasser kann einem auch auf anderen Wanderungen einen Strich durch die Rechnung machen, denn nicht alle Bäche und Flüsse sind mit Brücken versehen. Da die Wasserläufe in den Bergen nach Regenfällen sehr schnell ansteigen können, kann eine Durchquerung dann zu gefährlich sein. Informationen über die Tiden und die Wasserstände der Flüsse erhält man ebenfalls im DOC Centre.

Von Hütte zu Hütte

Die Tracks sind meist gut ausgeschildert.
Viele Tracks sind sehr gut ausgeschildert.

An vielen Wanderwegen gibt es in regelmäßigen Abständen Hütten, in denen sich meist sehr angenehm nächtigen lässt. Um sie nutzen zu können, benötigt man einen Hüttenpass, im Fall der Great Walks meist eine Buchung. Die Preise für eine Übernachtung liegen je nach Komfort der Hütte zwischen $ 5 und $ 15 auf den normalen sowie zwischen $ 15 und $ 45 auf den Great Walks. Die Größe der Hütten variiert zwischen sechs und sechzig Betten in ein oder mehreren Räumen. Meist handelt es sich um Etagenbetten oder Schlafplattformen, die mit einer nackten Matratze belegt sind – ein Schlafsack wird also benötigt. Die Hütten verfügen über Toiletten – in manchen Fällen sogar mit Wasserspülung! Trinkwasser spenden Regenfässer oder nahegelegene Bäche und Flüsse; allerdings sollte das Wasser in einigen Gegenden abgekocht oder anderweitig behandelt werden.

Die Hütten sind üblicherweise unbewirtschaftet. Zwar kümmert sich in der Hauptsaison ein Warden um die Hütte, der aber zum einen nicht permanent anwesend ist und sich zum anderen hauptsächlich um andere Aufgaben wie Wartung der Hütte und »Pest Control« kümmert. Die gesamte Verpflegung muss daher von den Wanderern mitgebracht und natürlich auch sämtlicher Müll wieder mitgenommen werden. Kochen kann man in den besser ausgestatteten Hütten auf den dort installierten Gaskochern. In anderen Hütten befindet sich mitunter ein Holzofen, der auch zum Heizen verwendet werden kann. Ansonsten ist ein eigener Kocher mitzubringen oder die Küche bleibt kalt.

Auch dort, wo es Hütten gibt, kann es hilfreich sein, ein Zelt dabei zu haben. Das gilt besonders in der Hauptsaison auf vielbegangenen Tracks, wo die Kapazitäten der Hütten manchmal nicht ausreichen. Mitunter stören einfach auch lärmende (beispielsweise schnarchende) Mitwanderer, von denen man sich lieber distanzieren möchte. Insbesondere in den Nationalparks ist wildes Zelten allerdings verboten, so dass man die ausgewiesenen Zeltplätze nutzen muss.